Anmeldungen im Architekturbüro Klemm, Tel. 07622 666680 oder melden Sie Ihre Teilnahme per E-Mail an kasse@museumsgesellschaft-schopfheim.de .
Vereinsmitglieder werden zusätzlich angeschrieben; dort ist ein Rücklaufschein für die Anmeldung dem Anschreiben beigelegt.
Die Exkursionen finden Sie in der rechten Spalte bei der entsprechenden Jahreszahl.
Haben Sie einen Vorschlag? Wo sollte es hingehen? Schreiben Sie uns doch einfach den Exkursionswursch als Kommentar !
1. Kunst & Design. Hans-Theo Baumann zum 100. Geburtstag
Retrospektive: Porzellan, Glas, Mobiliar, Kunst
Hans-Theo Baumann wuchs in Weil am Rhein und lebte später in Schopfheim. Trotz weltweiter Erfolge als Designer blieb er der Region stets verbunden. Er arbeitete in Glas, Porzellan und Textil für mehr
als 50 Unternehmen und prägte das deutsche Nachkriegsdesign nachhaltig. Im Museum am Lindenplatz besteht seit 2010 eine Dauerausstellung zu Hans Theo Baumann, die noch zu Lebzeiten von ihm selbst
konzipiert und eingerichtet wurde. Die von ihm als Leihgabe zur Verfügung gestellten Objekte gingen nach seinem Tod als Schenkung an die Stadt Weil am Rhein über. Zu seinem 100. Geburtstag schenkte
seine Familie zudem eine Skulptur, die seit November 2024 vor dem Museum am Lindenplatz zu sehen ist.
Treffpunkt: 25.09.2025, Eintreffen 17:45 Uhr
Start 18 Uhr
Museum am Lindenplatz
Lindenplatz 1
79576 Weil am Rhein
Kostenbeteiligung: 10,00 Euro pro Person
2. Dorfstube Ötlingen. Sonderausstellung in der Dorfstube Ötlingen
Hermann Daur. Maler und Mensch in Ötlingen
Das Schaffen des in Lörrach-Stetten geborenen und in Ötlingen gestorbenen Künstlers Hermann Daur umfasst zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Skizzen. Der Maler lebte ab 1906 in Ötlingen, wo er auch
sein Atelier unterhielt. Immer wieder porträtierte er in Bildern und Zeichnungen das Markgräflerland. Der Verein zur Förderung der Dorfstube Ötlingen in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt
Weil am Rhein haben neben der Sonderausstellung auf den drei Ebenen des Museums ein umfassendes Rahmenprogramm zum Jubiläumsjahr erarbeitet.
Treffpunkt: 10.10.2025, Eintreffen 17:45 Uhr
Start 18 Uhr
Dorfstube Ötlingen
Zur Alten Schmiede 9
79576 Weil am Rhein
Kostenbeteiligung: 5,00 Euro pro Person
3. Museum Schlumpf, Mulhouse Elsass
Das Musée National de l’Automobile in Mulhouse zeigt mit ca 500 Fahrzeugen eine der größten Automobilsammlungen der Welt. Höhepunkte sind legendäre Oldtimer, seltene Bugattis und zahlreiche Meilensteine der Technikgeschichte. Ein besonderes Erlebnis bietet die Gruppenführung, die spannende Einblicke in die Sammlung eröffnet. Abwechslungsreiche Präsentationen und interaktive Stationen machen den Besuch lebendig.
Die Anreise erfolgt ab einem gemeinsamen Treffpunkt mit Privatfahrzeugen.
Treffpunkt 18.10.2025, SB Tankstelle REWE in Schopfheim, Eintreffen 09:00 Uhr
Ab 10:00 Uhr Beginn der Führung im Automobilmuseum
Musée National de l’Automobile in Mulhouse
17 rue de la Mertzau
68100 MULHOUSE
Kostenbeteiligung: 30,00 € pro Person
Um die Exkursion durchführen zu können, ist eine Gruppe von mindestens 10 Personen erforderlich. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 15.
Exkursionsberichte
Kunst und Design. Hans-Theo Baumann
Die Exkursion führte am 25. September 2025 in das Museum am Lindenplatz in Weil am Rhein, ein klassizistisches Kleinod von 1845. Das Gebäude, ursprünglich als Schule und später als Rathaus genutzt, dient seit den 1960er-Jahren als Heimatmuseum. Heute ist es Teil eines dezentralen Museumsnetzwerkes und widmet sich der regionalen Geschichte und Kultur. Sein charaktervolles Ambiente bot einen würdigen Rahmen für die Sonderausstellung zum 100. Geburtstag des Künstlers und Designers Hans-Theo Baumann.
Die Ausstellung erstreckte sich über mehrere Ebenen und Räume des Hauses und wurde im Rahmen einer abendlichen, gemütlichen Zusammenkunft präsentiert. Gezeigt wurde Baumanns vielseitiges Wirken in den Bereichen Möbelentwurf, Grafikdesign und vor allem Porzellangestaltung. Gerade die Porzellanobjekte verdeutlichen die Reife seiner Formensprache: funktional, klar, doch gleichzeitig von fernöstlichen Eindrücken geprägt, die er auf Reisen nach Asien gewann. Besonders hervorzuheben sind seine Entwürfe für die Lufthansa, deren Bordgeschirr er gestaltete – heute Designklassiker und in Sammlungen weltweit vertreten.
Baumanns künstlerischer Werdegang nahm nach einer Ausbildung zum Textiltechniker seinen Anfang in der Glasmalerei. Diese frühe Phase verband ihn mit bedeutenden Architekten wie Egon Eiermann und führte zu Beiträgen auf internationalen Foren, etwa der Weltausstellung in Brüssel. In der Ausstellung wurden diese Stationen anschaulich nachgezeichnet und gaben einen präzisen Einblick in die Entwicklung eines Gestalters, der Kunsthandwerk, Industrieästhetik und funktionale Eleganz verband.
Wie sich die Älteren unter uns noch erinnern können, gab es einst eine ausgeprägte Kaffeekultur. Diese diente nicht allein der Verköstigung von Gebäck und Heißgetränk, sondern war ein immaterielles Kulturgut. Man traf sich zur Pflege sozialer Beziehungen und zur Besprechung jener Themen, die das eigene Gemüt bewegten. Ihre frühesten Wurzeln reichen in das Zeitalter der Aufklärung zurück. Neben alltäglichen Angelegenheiten wurden auch die geistigen Impulse der Epoche erörtert, wodurch ein gesellschaftliches Ökosystem aus Umgangsformen und Ritualen entstand. Dieses fand seinen Ausdruck nicht nur in den architektonischen Rahmenbedingungen der Kaffeehäuser oder der heimischen Stube, sondern auch in Alltagsgegenständen, namentlich im eigens gestalteten Kaffeegeschirr. Hier schließt sich der Bogen zu Baumanns Designertätigkeit: Seine Gebrauchsformen, klar im Ausdruck und fein austariert, stehen in der Verbindung jener Kultur, die Funktionalität, Formenbewusstsein und gesellschaftliche Begegnung miteinander verband.
Aufgrund des großen Interesses an der Ausstellung hat die Stadt Weil am Rhein die Laufzeit bis zum 11. Januar 2026 verlängert. Somit bleibt weiterhin Gelegenheit, sich dem Werk dieses bedeutenden Gestalters deutscher Designgeschichte in würdiger Atmosphäre zuzuwenden.
Hermann Daur - Dorfstube Ötlingen
Im beschaulichen, heimeligen Ötlingen führte uns die Exkursion in die dortige Dorfstube – ein kleines Kleinod, das sich still und würdevoll in die altehrwürdige Struktur des Ortes einfügt. Schon beim Betreten umfängt den Besucher ein Gefühl von Ruhe und Behaglichkeit: knarzende Dielen, gedämpftes Licht, der Geruch von Mauerwerk und Holz der Geschichten erzählen kann wenn man mit dem Geist hinhört. Man wähnt sich eher in einem bewohnten Haus als in einem Museum.
In der gemütlichen Stube, dicht um einen alten Holztisch versammelt, erhielten wir eine kenntnisreiche und ausführliche Einführung in das Leben und Wirken von Hermann Daur. Die Atmosphäre war so authentisch, daß man kaum erstaunt gewesen wäre, wenn ein Bewohner in gestärktem Hemdkragen oder Hörnerkappe die Tür geöffnet hätte.
Wir konnten eine Reihe von Daurs Arbeiten betrachten: seine präzisen, fast nüchternen Landschaftsstudien, fein gearbeiteten Porträts und die von ihm entworfenen Postkarten, die er einst für seinen Freundeskreis anfertigte. Dabei wurde deutlich, welch bedeutende Rolle ihm zukam, als er erstmals das Markgräflerland in den Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens rückte und ihm eine eigene, unverwechselbare Bildsprache verlieh.
Durch die Einbettung der Werke in die historische Umgebung der Dorfstube entsteht ein besonderes, atmosphärisches Verständnis für den Entstehungsort und Geist seiner Bilder: Man sieht, wie eng Leben, Landschaft und Kunst miteinander verwoben waren.
Unser herzlicher Dank gilt dem Verein zur Förderung der Dorfstube Ötlingen e.V., der uns diese anregenden und schönen Stunden ermöglicht hat.
Automobilsammlung Schlumpf-Museum in Mulhouse
Die bedeutende Sammlung befindet sich in einer ehemaligen Textilfabrik von 1880. Nachdem das Gelände von den Gebrüdern Schlumpf erworben worden war, richteten sie 1973 in der großen Fabrikhalle das Museum ein. Es folgten unruhige Jahre; 1977 schließlich wurde die Sammlung auf 17.000 m² vom französischen Staatsrat als historisches Monument eingestuft.
Der Eingang erfolgt über eine Rampe hinab in die weitläufige Ausstellung. Die Gestaltung greift das alte Industriedesign auf und verleiht dem Ort eine rauhe, gleichwohl ansprechende Atmosphäre. Vorbei an Vitrinen mit Kühlerfiguren längst vergangener Automobilmarken gelangt man in ein Panoptikum außergewöhnlicher Einzelstücke. Welches Fahrzeug ist das wertvollste, das seltenste, das außergewöhnlichste? Solche Fragen verweigern sich jeder endgültigen Antwort. Entscheidend ist die Wirkung auf den einzelnen Besucher – ein Erleben, das sich nicht in Schubladen stecken lässt.
Das Herzstück bildet die große Halle mit einer Vielzahl klassischer Automobile, wie man sie aus Stummfilmzeiten kennt. Doch auch das Ambiente ist mehr als ein bloßer Rahmen: die historischen Laternen, die Scheddachkonstruktion, der feine Kiesboden und der verblüffende Kunstgriff einer verspiegelten Wand, welche der Szenerie eine beinahe magische Tiefe verleiht.
Für jüngere Besucher und alle mit spielerischer Neugier bietet das Museum eine Reihe eindrucksvoller Mitmachangebote: kleine Elektrofahrzeuge zum Selbstfahren, virtuelle Herausforderungen wie das Reifenwechseln in einer hektischen Rennumgebung, eine entspannte digitale Fahrt zum Schloss Bugatti oder ein Überschlagsimulator, dessen reale Erfahrung man besser den Maschinen überlässt. Eine weitere Station lässt aus einem Autowrack per Kamera das vollständige Fahrzeug erscheinen. Wer wissen möchte, wie eine Karosserie verschweißt wird, kann per Knopfdruck beobachten, wie Roboter präzise an einem Peugeot arbeiten. Und wer nach all dem noch immer nicht genug gesehen hat, kann mit einem kleinen Elektrozug die Sammlung durchfahren.
Nach diesen mannigfachen Eindrücken ließen wir den Besuch im Museumscafé bei Milchkaffee und kleinen Speisen ausklingen. Es wird gewiss nicht unser letzter Besuch gewesen sein – denn es bleibt noch vieles zu entdecken.